Hände im Wasser

Die Geschichte der Körperpflege – Die ersten Kosmetikprodukte der Menschheit

Welche Kosmetik haben die Griechen, Römer und Germanen verwendet?

Kosmetikprodukte sind schon seit der Antike ein wichtiger Bestandteil für viele Menschen auf dieser Welt. Heute gehören sie fest zur täglichen Pflege- und Schönheits-Routine und sorgen zudem dafür, dass wir nicht krank werden. Kosmetik war allerdings nicht immer für alle Bürger bestimmt. In den letzten Jahrhunderten waren Parfüms, Make-Up und Cremes ausschließlich für die Obrigkeit bestimmt. Kosmetika waren zu dieser Zeit purer Luxus und sollten das Selbstbewusstsein der Adeligen und Königen stärken. Erst im 19. Jahrhunderten wurden Kosmetikprodukte für die Breite Masse produziert. Seit dem ist Kosmetik kein Privileg mehr und für (fast) jeden Menschen auf dieser Welt zugänglich. Die Körperpflege betrifft vor allen Dingen die Gesundheit als auch die Jugend. So wurde Kosmetik für fettige Haare, Pickel und Schweißgeruch entwickelt. Ein besseres Wohlgefühl sowie Selbstwahrnehmung sind die positiven Effekte von Pflegeprodukten. Doch wie sah die Körperpflege in den letzten Jahrhunderten aus? Wie stand es mit der Hygiene im Mittelalter und welche Badezusätze wurden dort verwendet? – Das sehen wir uns in diesem Artikel einmal an!

Die Körperpflege und ihre Geschichte | Worauf wurde bei der Kosmetik geachtet?

Kosmetik und Körperpflege spielten bei den Germanen, Ägyptern und Römern mal eine wichtige und mal eine etwas untergeordnete Rolle. Jede dieser Kulturen hatte seine ganz eigene Art ihren Körper zu pflegen. Die Körperpflege war ein Ausdruck der eigenen Kultur und Persönlichkeit und hatte in jedem Fall ihre Eigenheiten.

Die Körperpflege im Altertum von Ägypten

Zu den ältesten Völkern auf diesem Erdball zählen die Ägypter. Sie lebten von 3.000 bis 300 v. Chr. und verfügten über eine sehr hohe Kulturstufe. So zeigten sich die Menschen in schöner Kleidung und einzigartigen Frisuren, welche einzig und allein mittels guter Kosmetik und Körperpflege umsetzbar waren. Der ägyptische Mann zu dieser Zeit trug kurzes Haar bis hin zur Glatze. Dafür kamen Perücken aus Wolle, sowie Leder- oder Filzkappen zum Einsatz. Selbst Frauen trugen zur Ergänzung ihrer eigenen Haare Perücken. Dazu wurden Stirnbänder aus Lotusblumen und Balsam Kegel getragen. Was die Haarfarben anbelangt wurde sich auf Schwarz beschränkt. Teilweise waren aber auch rote Henna mit eingearbeitet. Neben Flechtarbeiten sind auch gekrauste Hängelocken bei den alten Ägyptern hoch im Kurs gewesen. Zu den Kosmetika dieser Zeit gehörten nämlich schon Lockenwickler aus Ton.

Die Menschen im alten Ägypten liebten es sich massieren zu lassen und Bäder mit duftenden Ölen als Badezusatz zu nehmen! Für die weitere Pflege nach dem Baden wurden parfümierte Salben und Cremen auf die Haut aufgetragen. In Sachen Kosmetik waren gelb-geschminkte Gesichter vollkommen angesagt. Außerdem wurde die Augenform mit schwarzem Lidstrich und die Augenlider in grün hervorgehoben. Ebenso als Schönheitsideal galt es sich die Lippen nachzuziehen als auch die Handinnenflächen sowie Fingernägel mit roter Henna zu färben. In Sachen Körperpflege und Kosmetik überließen die Menschen im Alten Ägypten also nichts dem Zufall!

Die Körperpflege bei den antiken Griechenland

Die Griechen, dank ihnen dürfen wir uns heute über Mathematik, Demokratie und noch über viele weitere Dinge freuen! Neben diesen Errungenschaften schufen sie die Grundlagen für die abendländische Kultur. Von 1.500 bis 150 v. Chr. waren die antiken Griechen die Herren über ein sehr großes Land und somit über sehr viele Menschen. Baukunst, Dichtung und Wissenschaft wurden kaum mehr auf der Welt zelebriert als hier. Dies zeugt von einer hohen Kulturstufe. Das Maß aller Dinge war für die alten Griechen aber der Mensch an sich. Harmonie sowie ein gepflegter Geist und Körper wurden daher stets angestrebt. Sport, ansehnliche Kleidung, stilvolle Frisuren als auch Kosmetik und Körperpflege waren dafür sehr wichtig. Kleidungstechnisch trugen:

Gelehrte und Dichter lange Kopfhaare und Bärte

  • Soldaten und Sportler kurzes/gelocktes Haar und rasiertem Gesicht
  • Modeikonen halb-langes/gewelltes Haar (Männer waren auch glattrasiert)
  • Frauen trugen gewellte Haare mit Haarreif u. lange, offene Haare

Die Haare der Frauen wurden außerdem auch gerne mit Spangen, Netzen und Bändern in Position gebracht. All diese dekorativen Kleidungen und Frisuren bedürfen somit einer guten Körperpflege. Ausgiebige Bäder mit wohltuenden Badezusätzen waren hier an der Tagesordnung. Genau dafür errichteten die alten Griechen auch dutzende Badehäuser, um ein gewaschenes und gesundes Volk zu haben. Entspannende Massagen mit gesunden Ölen sowie Gymnastik für einen reinen Körper und Geist waren außerdem sehr wichtig. Bei der Kosmetik wurde auch nicht gespart. Besonders in Mode waren schneeweiß geschminkte Gesichter. Dafür wurde Bleiweiß-Schminke verwendet. Heute wissen wir, das diese giftig ist! Nichts desto trotz wurden mit Menning-Rot die Lippen betont und der Körper mit Düften aus Naturessenzen besprüht für ein gutes Selbstwert- und Wohlgefühl.

Die Körperpflege im alten Rom

Von 500 v. Chr. bis 500 n. Chr. gehörte der Großteil Europas dem Römern. Die kulturellen Errungenschaften der Griechen wurden von Rom einfach übernommen. Luxus, ein üppiger Lebensstil gepaart mit einem starken Selbstbewusstsein prägten diese Zeit. Beim Mann waren eine volle Frisur sowie ein gestutzter Vollbart angesagt. Knotenfrisuren und Netze wurden bei der Frau zelebriert. Aber auch Lockenfrisuren, Schlangen-Locken und Flechtfrisuren wurden von der Weiblichkeit getragen. Diademe und blond gefärbtes Haar trugen die Damen, die es sich leisten konnten. Wie auch die Ägypter und Griechen liebten es die alten Römer zu baden! Als Badezusatz wurden die Milch von Eselstuten und Ziegen verwendet. Diese sollten die Haut schön weich und geschmeidig machen. Massagen, Salben und Schwitzbäder sollten den Körper reinigen und für ein gutes Wohlbefinden sorgen. Der Epilator (Sklave) war für die Entfernung von lästigen Kopf- und Gesichtshaaren zuständig. In Sachen Kosmetik und Kosmetikprodukten wurden dutzende Rezepte überliefert. Dies betrifft ganz besonders die Gesichtspflege! (Lesen Sie auch: Welcher Badezusatz hilft gegen Pickel?) Als Badezusatz wurden zudem Früchte, Öle und Honig verwendet. Schminke für die Lippen und Puder wurden von Frauen als auch Männern aufgetragen.

Die Körperpflege im MIttelalter (Romanik – Gotik – Germanen)

Wenn wir an das Mittelalter denken, dann denken wir vor allen Dingen an edle Ritter und hübsche Burgfräulein! Die Körperpflege im Mittelalter allerdings war im stetigen Wandel und mal wichtig und mal eher weniger. Jede Epoche und Zeit hatte dabei ihre Eigenheiten. In der Zeit der Romanik trugen Männer kurz geschnittenes Haar und ein rasiertes Gesicht. Aber auch halb-langes Haupthaar wurde getragen. Leicht gewellte oder gelockte Frisuren in Form eines Pagenkopfes wurden um das 11. Jahrhundert vom männlichen Adel getragen. Bei den Damen wurde sich zwischen offenem Haar, einem Schleier oder Haaren mit einem Schapel entschieden. Verheiratete Frauen flochten ihr Haare, in welche dann bunte Bänder und teilweise auch Blumen eingearbeitet wurden. Auch aufgesetzte Zöpfe waren keine Seltenheit. Für die Körperpflege zu dieser Zeit war der Bader verantwortlich. Dieser sorgte für die Nagel- und Wundpflege, Bart- und Kopffrisur sowie die Mundhygiene (Zahn Ziehen etc.).

In der Gotik waren die Menschen stark religiös. In der Zeit zwischen 1250 und 1450 n. Chr. war der Stil bei den Männern ziemlich derselbe wie schon in der Romanik. Bei den Frauen hingegen rückte die Rolle der Frisur in den Hintergrund. Mädchen hatten langes, welliges Haar sowie Zopffrisuren. Verheiratete Frauen trugen zudem fantasievolle Hänninen sowie Schmetterlings- und Turban Hauben. Blondes und schwarzes Haar wurden allseits anerkannt und getragen. Rote Haare wurden geächtet, da es sich bei Frauen mit dieser Haarfarbe nur um Hexen handeln konnte (Hexenverfolgung). Öffentliche Badestuben für die Körperpflege hatten in der Zeit der mittelalterlichen Gotik keinen guten Ruf. Viele dieser Badestätten wurden wegen Krankheiten und lasterhafter Badesitten geschlossen. Barbierstuben waren nun für die Rasur, die Perückenherstellung und den Haarschnitt zuständig. Bader erledigten Wund- und Zahnbehandlung sowie das Waschen des Körpers. Arme Menschen und Bauern mussten ihre Körperpflege selbst übernehmen.

Von 1600 v. Chr. bis 800 n. Chr. trugen die Männer als auch die Frauen der Germanen unterschiedliche Frisuren. Die Germanen waren kein geschlossenes Volk. Es war mehr eine Vereinigung, wenn es in die Schlacht gegen die Römer ging. Nur dann schlossen sich die vielen kleinen Völker (Franken, Alemannen etc.) zusammen, um gemeinsam den Erzfeind Rom zu besiegen. Die Germanen lebten auf den Gebieten des heutigen Deutschlands, Österreichs, der Schweiz, der Niederlande sowie einen Teils von Polen und Frankreich. In Sachen Körperpflege und Kosmetik war aber noch einiges anders im Vergleich zu heute. Der freie Mann trug langes Haar. Sklaven und Verbrecher wurden hingegen kahl geschoren. Zu den Stammes-Frisuren zählen Schwebeknoten, Pferdeschwänze und Zöpfe. In der Bronzezeit trugen die Männer keinen Bart. Wohingegen in der Eiszeit der Bart schon alleine aus dem wärmenden Aspekt Pflicht war. Frauen trugen in der Bronzezeit hängende Zöpfe und Einsteck-Klammern. Loses, fallendes Haar und Mittelscheitel trug “das Weib” in der Eiszeit. Die Körperpflege und Kosmetik im Mittelalter der Germanen viel aber eher schlicht und einfach aus. Gebadet wurde in kalten Bädern. Als Badezusatz wurde einzig und allein auf Hartseife gesetzt. Ein typisches Kosmetikprodukt war das Wollfett von Schafen, welches auf die Haut aufgetragen wurde. Für die Ohrenreinigung wurden Ohrlöffel verwendet. Dekorative Kosmetik, wie es bei allen anderen Völkern der Fall war (Make Up, Lippenstifte und Co.) waren bei den Germanen überbewertet. Diese Art der Kosmetik fand hier kein Verständnis und wurde daher auch nicht eingesetzt.

Die Körperpflege im Wandel der Zeit | Das Bad allerdings war immer Pflicht!

Wie sich die Menschen wuschen hing ganz von der jeweiligen Zeit, Religion, dem Familienstand und der gesellschaftlichen Stellung ab. Auffällig ist aber, dass das Bad in jeder Kultur eine tragende Rolle spielte. Als Badezusätze dienten die unterschiedlichsten Kräuter, Öle und Naturprodukte. In Sachen Kosmetik und Körperpflege allerdings ist auffällig, dass die Griechen, Römer und Ägypter viel mehr taten, als es im Mittelalter und bei den Germanen der Fall war. Für ein gepflegtes, selbstbewusstes und gesundes Auftreten wird heute täglich geduscht. Bäder werden zur Entspannung und zur intensiven Reinigung genommen. Damit Sie sich beim nächsten Badeerlebnis so richtig entspannen können, finden Sie in unserem Shop eine Vielzahl an Badezusätzen, Ölen und Seifen. Stöbern Sie doch einmal durch und lassen Sie sich inspirieren!

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