Gegen Schlaflosigkeit ist ein Kraut gewachsen!
Baldrian gehört zu den ältesten genutzten Heilpflanzen. Die sanfte, beruhigende Wirkung wurde im 18. Jahrhundert entdeckt und seitdem erforscht. Er ist in Europa und in den gemäßigten Zonen Asiens heimisch und besonders leicht an seinem intensiven „Duft“ zu identifizieren.
INHALTSSTOFFE
Hauptinhaltstoffe sind Ätherische Öle (0,3-2,1%), Valepotriate (0,1-2%), Lignane und Flavonoide. Anders als bei anderen Drogen, ist beim Baldrian nicht nur ein einzelner Inhaltsstoff für die medizinische Wirkung verantwortlich, sondern ein Synergieeffekt, d.h. ein Zusammenspiel aller wirksamen Substanzen. Dadurch ist der Gesamtextrakt der Wurzel am wertvollsten und garantiert die optimale Wirkung. Dieser wird in einem Extraktionsverfahren mit einem Gemisch aus Wasser und Alkohol hergestellt.
WIRKUNG
Es kommt zu einer krampflösenden und beruhigenden Wirkung. Unruhezustände, nervös bedingte Einschlafstörungen, nervöse Erschöpfung und geistige Überarbeitung, bei Angst- und Erregungszuständen. Die Einschlafzeit wird verkürzt und die Schlafqualität deutlich verbessert.
ANWENDUNG
- als Bestandteil verschiedener Magen- Darmteemischungen, sowie in Beruhigungs-, Nerven- und Schlaftees;
- als pflanzliches Arzneimittel (Phytopharmaka):
Meist in Kombination mit anderen Heilpflanzen wie Hopfen, Melisse und Passionsblume in allen gängigen Arzneiformen; - als Baldrian-Bäder.
Die Vollextrakte auch in Kombination mit anderen ätherischen Ölen und Pflanzenextrakten wirken im Bad als mildes Sedativum. Das warme Bad wirkt muskelentspannend. Die Wirkung erfolgt sowohl über die Haut als auch über das limbische System. Eignet sich hervorragend bei nervösen Beschwerden, Schlafstörungen und allgemeiner Unruhe.
RISIKEN & NEBENWIRKUNGEN
Es sind keine Nebenwirkungen bzw. Auswirkungen auf die Reaktionsfähigkeit bekannt. Badetemperatur 34-37°C bei einer Badedauer von 10-20 Minuten. Bei bestimmungsgemäßer Anwendung sind keine Risiken und Nebenwirkungen bekannt. Für Kinder und 12 Jahren nicht geeignet, Schwangere und Stillende sollten vor der Einnahme mit ihrem Arzt Rücksprache halten. Vorsichtshalber sollte man bis zu 2 Stunden nach der Einnahme kein Auto steuern, da die Reaktionsfähigkeit verringert werden kann.
QUELLEN
- Ammon H. P. T.: Hunnius Pharmazeutisches Wörterbuch. 9. Auflage, Berlin 2004
- Bühring U.: Praxis Lehrbuch der modernen Heilpflanzenkunde. 2. Auflage, Stuttgart 2009
- Frohne D., Jense U.: Systematik des Pflanzenreiches. 5. Auflage, Stuttgart 1998
- Wichtl M.: Teedrogen und Phytopharmaka. 5. Auflage, Stuttgart 2009